LiFo-Verfahren
Das LIFO-Verfahren, ("Last-In-First-Out"-Verfahren), ist eine Methode der Bestandsbewertung im Rechnungswesen. Es wird vor allem in der Lagerbewertung angewendet und bezieht sich darauf, dass die zuletzt angeschafften oder produzierten Waren oder Materialien („last in“) als die zuerst verbrauchten oder verkauften („first out“) betrachtet werden.
Funktionsweise des LIFO-Verfahrens
Beim LIFO-Verfahren werden die zuletzt eingekauften oder produzierten Waren zuerst aus dem Lager abgegeben oder verkauft. Dies bedeutet, dass die Kosten der letzten Anschaffungen oder Produktionen als Erstes bei der Ermittlung des Wareneinsatzes oder des Verbrauchs berücksichtigt werden.
Anwendungsbereiche des LIFO-Verfahrens
Das LIFO-Verfahren wird insbesondere in Branchen mit hohen Preisschwankungen oder sich verändernden Beschaffungskosten eingesetzt. Es ermöglicht Unternehmen, die aktuellen Kosten bei der Bewertung des Lagerbestands zu berücksichtigen und damit mögliche Gewinneffekte durch gestiegene Preise zu minimieren.
Vor- und Nachteile des LIFO-Verfahrens
Das LIFO-Verfahren begünstigt in Zeiten steigender Preise die Entstehung stiller Reserven. Denn alte Lagerbestände, die noch zu günstigeren Preisen eingekauft wurden, bleiben länger im bilanziellen Bestand als neue Waren, die bereits zu den gestiegenen Preisen eingekauft wurden. Dadurch ist der in der Bilanz anzusetzende Wert des Lagerbestandes geringer als der tatsächliche Wert, wodurch auch die zu zahlenden Steuern sinken. Ob die Anwendung des LIFO-Verfahrens im Einzelfall sinnvoll ist, sollte jedoch der Beratung durch einen Steuerberater oder einen auf das Steuerrecht spezialisierten Rechtsanwalt überlassen werden.
Internationaler Vergleich
In vielen Ländern, darunter die USA, ist das LIFO-Verfahren als anerkannte Methode der Bestandsbewertung anerkannt. In einigen anderen Ländern wird jedoch das FIFO-Verfahren bevorzugt, was zu Unterschieden in der Rechnungslegung und Bilanzierung führen kann.